Was tun, wenn die Pandemiesituation Treffen vor Ort verbietet? Bereits Anfang März war klar, dass auch die Aprilprobe per Zoom stattfinden muss. Zustimmung fand Romys Vorschlag, einen Weißwein vom südafrikanischen Weingut Mullineux zu verkosten. Addi besorgte beim Onlinehändler „Wein am Limit“ für jeden 1 Fläschchen 2019 Old Vines White und lieferte den Rebsaft persönlich aus. Sebastian erhielt den Trinkstoff per Post. Nicht teilnehmen konnten Amelie und Jacob, weil sie Osterurlaubsbedingt bei der Familie in Rheinhessen weilten.
Im Glas hatten wir einen Blend aus 7 verschiedenen Rebsorten, der eher untypisch für Mullineux ist. Erst 2007 in Swartland gegründet, haben es Andrea und Chris Mullineux in nur wenigen Jahren an die Spitze des südafrikanischen Weinbaus geschafft. Bekannt sind sie für ihre reinsortigen Chenin blancs und Syrahs, die teils aus sehr alten Rebanlagen stammen. Das Terroir, sprich die Bodentypizität soll schmeckbar sein. Deshalb wird spontanvergoren und ohne Filtration + Schönung abgefüllt. Hinzu kommt der Holzeinsatz, um den Wein lagerfähig zu machen, in dem Fall mit einer Dauer von 10 Monaten in 500l Tonneaus (3. und 4. Belegung) und im 2000l Fuderfass. Dass dieser Weißwein kein Schnellstarter ist, zeigte sich dann bereits beim Geruchstest. Je mehr Luft er bekam, desto mehr legte er zu. Welchen Geschmacksanteil dabei Chenin blanc, Clairette Blanche, Verdelho, Viognier oder die anderen drei, jeweils separat gelesenen, Rebsorten haben, liess sich nicht bestimmen. Auf jeden Fall kam viel Würze rüber, eine breite Mundfülle und die 14% Alkohol waren kein bisschen spürbar. Sebastians Urteil: Das ist für 25 Euro ein sehr guter Wein.
Wein: Old Vines White
Jahrgang: 2019
Weingut: Mullineux (Swartland, Südafrika)
Rebsorten: Cuvee aus Chenin blanc, Clairette Blanche, Grenache Blanc, Sémillion gris, Verdelho, Viognier, Viura
Alkohol: 14%
Preis: 25 Euro

